Unternehmer, die glauben vor kritischen Situationen oder
sogar vor dem Schreckgespenst Insolvenz gefeiht zu sein, sind wohl in der
heutigen Zeit eine Seltenheit geworden. Stetige Weiterentwicklung im Unternehmen
unter Kontrolle der eigenen Ressourcen, getreu dem Motto „Wer rastet der
rosten“, haben sich mittlerweile zu Grundprinzipien unternehmerischem Handelns
manifestiert.
Nichts desto trotz treten Unternehmenskrisen auf und müssen
bewältigt werden. Die grundsätzliche Herangehensweise zum Umgang mit kritischen
Situationen ist allgemein bekannt:
-
Akzeptieren
das es so ist,
-
Analysieren
warum es so ist;
-
Lösungsansätze
finden, was zu tun ist,
-
Gegenmaßnahmen
planen und umsetzen
- sowie
deren Erfolg kontrollieren.
Was passiert aber, wenn Unternehmern als
Bewältigungsstrategie die Investition in neue Produkte oder neue Verfahren
vorgeschlagen wird. Zumindest ein erhebliches Staunen ist die häufige Reaktion.
Betrachtet man aber die Vorgehensweisen des Krisen- wie auch
des Innovations-Managements, so ist ein Fakt nicht von der Hand zu weisen:
Basierend auf der analytischen Ursachenforschung ist die
Entwicklung neuer Fertigungstechnologie (Zielrichtung Effektivitäts- und
Produktivitätssteigerung) oder neuer Produkte (Zielrichtung Umsatz- und
Marktanteilssteigerung) eindeutig eine Untermenge möglicher
Krisenbewältigungsstrategien.
Vorteile von
Innovationsstrategien zur Krisenbewältigung
Innovationsorientierte Bewältigungsstrategien weisen
gegenüber häufig angewandten Kostensenkungs- oder Preissteigerungs- oder
Werbestrategien einige Möglichkeiten auf, kritische Situationen zu überwinden.
Der wichtigste Punkt dabei ist der zu Grunde liegende langfristig
orientierte aktive Reaktionsansatz im Sinne der Chance in der Krise.
Aufgedeckte Ursachen nicht nur zu Beseitigen sondern durch neuartige Konzepte
sogar Wettbewerbsvorsprünge zu generieren bedeutet gleichsam auch neue
Potentiale zu erschließen.
Innovationsorientierte Bewältigungsstrategien gehen somit
wesentlich über die reine Bewältigung hinaus und vermögen die Gesamtsituation
des Unternehmens zu verbessern.
Verursacht beispielsweise ein technologischer
Wettbewerbsrückstand eine Krisensituation, so könnte die „krisengetriebene“ Entwicklung eines neuartigen Technologiekonzeptes
sogar einen Wettbewerbsvorsprung generieren und damit die Markt- und
Absatzposition des Unternehmens wesentlich verbessern.
Ein Nebeneffekt dieser Strategie wäre die parallel laufende
Analyse und Optimierung aller angrenzenden bzw. verbundenen Prozesse mit deren
damit einhergehender Verbesserung. Ein weiterer wesentlicher Vorteil
innovationsorientierter Bewältigungsstrategien. Innovationsmanagement
integriert immer alle Bereiche und Prozesse, da es grundsätzlich nur Prozess-
und Bereichsübergreifend erfolgreich realisiert werden kann.
Nachteile von
Innovationsstrategien zur Krisenbewältigung
Demgegenüber weisen innovationsorientierte Strategien aber
gerade hinsichtlich der damit verbundenen Risiken nicht unberücksichtigt zu
lassende Nachteile auf.
Wer investiert schon gerne, wenn er kein Geld hat und wer
finanziert schon gerne wenn der Empfänger in Schwierigkeiten ist?!!
Darüber hinaus bilden insbesondere die hohe Komplexität
innovationsorientierter Bewältigungsstrategien erhöhte Anforderungen an das Management
des Unternehmens und des Entwicklungsprojektes weil einerseits parallel zur
Entwicklung die Unternehmenssicherung betrieben werden muss und andererseits
nicht nur neue Prozesse gebaut sondern auch eingefahrene reaktiviert werden
müssen.
Fazit bleibt aber, im Kanon der strategischen
Lösungsmöglichkeiten sollten die innovationsorientierten Ansätze als wirkliche
Alternative einbezogen, genau geprüft und bewertet werden.
Frank Schnellhardt
INNOMAN GmbH
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